Solaranlage mieten - Die Alternative zum Kauf

Die Investition in eine Solaranlage auf dem eigenen Dach ist vielen Menschen zu teuer. Seit einigen Jahren existiert die Möglichkeit, eine Solaranlage zu mieten und die hohen Anschaffungskosten nicht selbst stemmen zu müssen. Lesen Sie alles rund um das Mieten einer PV Anlage.

Welche Vorteile hat es, eine Solaranlage zu mieten?

Die Anschaffungskosten einer Photovoltaikanlage liegen etwa bei 2.000 Euro pro kWp. Für eine Solaranlage zur Versorgung eines Einfamilienhauses sind das schnell 20.000 Euro. Wenn Sie eine Solaranlage mieten, haben Sie den Vorteil, für diese Kosten nicht auf einen Schlag aufkommen zu müssen. Die Summe wird in Raten gezahlt. Oftmals kann durch das Mietmodell die Photovoltaikanlage früher in Betrieb genommen werden, da Sie den vollständigen Kaufpreis nicht ansparen müssen. Die Miete einer PV Anlage umfasst darüber hinaus einen umfangreichen Service über die gesamte Vertragszeit.

Worauf sollten Sie beim Mietvertrag achten?

Auch wenn die Miete einer Solaranlage dank des Rundum-Services wenige Anforderungen an die Kund:innen stellt, sollten Sie vor der Vertragsunterzeichnung folgende Punkte klären:

• Welche Leistungen sind im Vertrag inbegriffen? In einem Mietvertrag für eine Solaranlage sind normalerweise Dinge wie die Planung, Montage und Installation der Anlage, regelmäßige Wartung, kleine Reparaturen sowie der Ersatz defekter Teile der Anlage inbegriffen. Auch die Übernahme von Investitions- und Betriebsführungskosten, Versicherungsschutz und Kundenservice sind üblich. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle diese Punkte in jedem Mietvertrag enthalten sein müssen. Daher sollten Sie neben dem Leistungsumfang auch prüfen, welche Reparaturen an der PV Anlage abgedeckt sind und wann eventuell Zuzahlungen erforderlich sind.
• Worum kümmert sich der Vertragspartner? Der Vermieter der Solaranlage muss in Erfahrung bringen, welche Pflichten es bei der Registrierung oder der Dokumentation gibt. Meistens ist er auch der Einzige, der mit den Behörden spricht. Sie müssen normalerweise nicht selbst zu Behörden gehen oder Anträge und Genehmigungen stellen.
• Rentiert sich die Miete einer Solaranlage wirtschaftlich? Vergleichen Sie dazu die zu erwartenden Kosten über Ihre gewünschte Mietdauer und die Kosten, die beim Kauf einer PV Anlage entstehen würden. Je höher der Eigenverbrauch ist, desto eher rentiert sich eine Solaranlage.
• Was passiert, wenn Sie die Miete nicht mehr bezahlen können? Klären Sie unbedingt vor Vertragsabschluss, wie Sie und der Anbieter mit einem Zahlungsausfall umgehen. Sie können auch unverschuldet in einen Zahlungsrückstand der PV Miete geraten. In vielen Fällen können Versicherungen abgeschlossen werden, die einen vorübergehenden Mietausfall absichern. Halten Sie diese Vereinbarungen im Vertrag fest.
• Was geschieht nach Ablauf des Mietvertrags? Typische Laufzeiten für PV Mietverträge reichen von 15 bis 20 Jahren. Danach ist neben einer Vertragsverlängerung der Abbau der Anlage durch den Anbieter oder auch die Übernahme zum aktuellen Zeitwert möglich.
• Ist der Pachtvertrag für Ihr Dach inkludiert? Zwar mieten Sie die Solaranlage, doch die Dachfläche verpachten Sie wiederum an den Versorger. Es muss daher ein doppelter Pachtvertrag ausgearbeitet werden.
• Was passiert, wenn Sie ein Haus mit einer gemieteten PV Anlage verkaufen? Der Hausverkauf funktioniert auch mit einer gemieteten PV Anlage. Die Käufer:innen können die Miete übernehmen, was im Kaufvertrag des Gebäudes festgeschrieben werden muss. Alternativ können Sie die Solaranlage vor dem Verkauf aus dem Mietvertrag auslösen. Wie hoch der Kaufpreis ist, richtet sich nach der verbleibenden Mietdauer und sollte im Mietvertrag ausgewiesen sein.

Welche Mietmodelle gibt es und wie unterscheiden sie sich?

Eine Photovoltaikanlage zu mieten, ist auf verschiedene Art möglich. Grundsätzlich gibt es drei Konzepte der Miete:

• Beim klassischen Mietmodell vermietet der Anbieter die PV Anlage an die Eigentümer:innen des Gebäudes, die sie für ihren eigenen Bedarf nutzen. Dabei zahlen sie eine Miete. Die Nutzer:innen verwenden den erzeugten Strom selbst und werden gleichzeitig die Betreiber:innen der Anlage. Überschüssiger Solarstrom wird ins Netz eingespeist und dafür erhalten sie eine Einspeisevergütung.
• Alternativ errichtet ein Anbieter eine Solaranlage auf dem Gebäude, dessen Eigentümer:innen den Solarstrom nutzen. Dafür zahlen sie einen vertraglich vereinbarten Lieferpreis. Der Anlagenbetreiber speist überschüssigen Solarstrom ins Netz ein und erhält dafür die EEG-Vergütung vom Netzbetreiber.
• Bei der Teilanlagemiete mieten Sie als Hauseigentümer:innen einen Teil einer Solaranlage zum Eigenverbrauch. Die Höhe des Anteils wird nach Ihrem voraussichtlichen Eigenverbrauch berechnet. Als Solarstromverbraucher:in sind Sie damit stille:r Mitbetreiber:in der Anlage. Für eingespeisten Solarstrom erhält der Hauptbetreiber der PV Anlage eine Einspeisevergütung.

Wie hoch sind die Mietgebühren für eine Solaranlage?

Die Höhe des Mietbetrags hängt vor allem von der Größe der Anlage und dem gewählten Tarif ab. Eine Solaranlage mit 2 bis 3 kWp zu mieten, kostet monatlich etwa 50 Euro, 6 bis 7 kWp Leistung ungefähr 130 Euro pro Monat. Eine Übersicht der geschätzten Kosten für Anlagen bis zu 10 kWp finden Sie im Folgenden:

Für gewöhnlich sparen Sie mit dem Mietmodell nicht mehr Geld als mit einer gekauften Anlage. Vielmehr bietet die PV Miete den Vorteil, nicht viel Geld auf einmal investieren zu müssen und trotzdem eigenen Solarstrom produzieren zu können. Durch die Finanzierungs- und Servicekosten ist eine Anlage zur Miete auf lange Sicht sogar häufig teurer als eine gekaufte Anlage.

Was muss steuerlich bei der Miete einer Solaranlage beachtet werden?

Seit dem 1. Januar 2023 fällt beim Kauf einer PV Anlage keine Umsatzsteuer mehr an. Für gemietete Solaranlagen gelten andere Regelungen, denn die Miete einer PV Anlage ist nicht steuerbefreit. Es kann aber Ausnahmen geben, die sich aus dem Mietvertrag ergeben. Ist festgelegt, dass Sie nach Ablauf der Vertragslaufzeit automatisch zum Anlageninhaber oder zur Anlageninhaberin werden, gilt der Wegfall der Umsatzsteuer auch für Sie. Gleiches gilt, wenn Sie die Möglichkeit haben, die Solaranlage zu übernehmen.

Steuerbefreit ist nur der Teil der Miete, der für die Lieferung und die Installation berechnet wird. Müssen Servicearbeiten durchgeführt werden, werden diese mit den herkömmlichen 19 Prozent besteuert. Laut Bundesfinanzministerium wird es pauschal anerkannt, zehn Prozent der Miete als Serviceleistungen anzurechnen und zu versteuern.

Gehören auch Wallbox und Speicher zu einer gemieteten Solaranlage?

Um den Eigenverbrauchsanteil durch eine Solaranlage zu erhöhen, wird häufig auch ein Solarspeicher angeschafft. Gleichzeitig gewinnt Elektromobilität immer mehr Zuspruch und durch die Installation einer Wallbox kann das Elektroauto bequem zuhause geladen werden. Sollen sich Speicher und Wallbox mit der Solaranlage verbinden lassen, müssen sie kompatibel sein und miteinander komunizieren können. Das ist nicht unbedingt der Fall, wenn Sie die beiden Komponenten eigenständig anschaffen. Viele Anbieter von Mietanlagen haben daher auch kompatible Solarspeicher und Wallboxen im Angebot, die Sie gegen einen Aufpreis gemeinsam mit der PV Anlage mieten können. Interessieren Sie sich für so ein Angebot, sollten Sie die Mehrkosten durchrechnen und sicherstellen, dass ihre Höhe angemessen ist. Bei einem Solarspeicher ist besonders die Lebenszeit interessant, denn diese liegt mit 10 bis 15 Jahren meist deutlich unter der der Solaranlage. Bringen Sie vor Vertragsabschluss in Erfahrung, ob er ausgetauscht wird, wenn er nicht mehr die volle Leistung erreicht, und zu welchen Kosten.

Wann lohnt es sich, eine Solaranlage zu mieten?

Generell lohnt sich die Anschaffung einer Solaranlage, wenn Sie unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz und den Stromversorgern werden und dabei auf eine umweltfreundliche Technologie setzen wollen. Weil Sie für die Finanzierung einer PV Anlage und die umfassenden Serviceleistungen wie Planung, Wartung und Versicherung mehr zahlen müssen als für den Kauf einer Anlage, dauert es auch länger, bis sich die Kosten amortisieren. Häufig ist das erst zum Ende der Vertragslaufzeit der Fall.

Eine Solaranlage zu mieten, rentiert sich nur bei einem möglichst hohen Eigenverbrauchsanteil - etwa, wenn Sie neben dem Haushalt auch ein Elektroauto und eine Wärmepumpe mit Solarstrom versorgen.Bei einem geringen Eigenverbrauch ist häufig der Strombezug aus dem Netz günstiger als eine Solaranlage zur Miete. Wer sich eine Einmalzahlung für eine PV Anlage nicht leisten kann, hat neben der Miete auch die Möglichkeit der Finanzierung über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Wer vermietet Solaranlagen?

Vermietet werden Solaranlagen sowohl von Energieversorgern als auch von spezialisierten Dienstleistungsfirmen in Kooperation mit regionalen Versorgern. Wollen Sie eine Solaranlage mieten, können Sie bei verschiedenen Anbietern aus unterschiedlichen Tarifen wählen, während die Laufzeit in den meisten Fällen festgelegt ist. Sind Sie auf der Suche nach einem passenden Anbieter zur Miete oder zum Kauf einer Solaranlage, erhalten Sie über uns Solaranlagen Angebote von Firmen in Ihrer Nähe – kostenlos und unverbindlich! So einfach geht’s: Füllen Sie unser Online-Formular aus und beschreiben Sie Ihre Anforderungen an Ihre neue Solaranlage. Anschließend vermitteln wir Ihnen passende Solarfirmen, von denen Sie individuelle Angebote für die neue Anlage erhalten. Für Sie heißt es dann nur noch: Angebote vergleichen und das passende auswählen.