In Deutschland gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Förderung einer PV Anlage und Solarthermie. Neben der staatlichen Förderung für Solaranlagen über die KfW und das BAFA gibt es verschiedene regionale Förderprogramme. Dadurch lassen sich die hohen Anschaffungskosten beträchtlich senken. Wir geben Ihnen einen Überblick, welche Förderungen für Solarthermie und Photovoltaik es 2023 gibt.
Privatpersonen sollten sich vor der Anschaffung einer Solaranlage zu Förderungen für Solarthermie- und PV Anlagen auf Bundes- und Länderebene sowie auf regionaler Ebene informieren. Staatliche Förderungen für Solaranlagen sind über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) geregelt. Es gibt unterschiedliche Förderprogramme für Solarthermieanlagen und für Photovoltaikanlagen. Ansprechpartner für die Aufnahme von Krediten ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Förderzuschüsse zahlt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) aus. Über regionale Förderungen können Sie sich bei Ihrer Gemeinde oder bei örtlichen Fachunternehmen informieren.
Wenn an Ihrem Haus umfangreiche Reparaturen anstehen, kann es sinnvoll sein, eine Komplettsanierung in Betracht zu ziehen. Das Förderprogramm 261 der KfW bietet Ihnen vorteilhafte Finanzierungsbedingungen für den Einbau einer Solarthermieanlage. Es gilt allerdings nicht für Photovoltaikanlagen, die erzeugten Strom ins öffentliche Netz einspeisen.
Um die Förderung in Anspruch zu nehmen, ist es notwendig, dass die Sanierung des Gebäudes mindestens zum Effizienzhaus-Standard 85 führt. Je besser die Effizienzhaus-Stufe, desto höher ist der Fördersatz. Die Förderung steht ebenfalls für den Neubau und den Kauf eines Effizienzhauses zur Verfügung.
Wenn Sie ein umweltfreundliches Haus neu bauen, können Sie bei Erfüllung bestimmter Kriterien den KfW Kredit 297, 298 für klimafreundlichen Neubau in Anspruch nehmen. Gleiches gilt für den Erstkauf eines klimafreundlichen Wohngebäudes.
Die Solaranlage wird bei dieser Förderung nicht als einzelner Posten unterstützt, sondern in Bezug darauf, ob sie hilft, die Effizienzhaus-Stufe 40 zu erreichen. Das Gebäude muss über seinen gesamten Lebenszyklus so wenig CO2 ausstoßen, dass es die Anforderungen des „Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude Plus“ oder des „Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude Premium“ erfüllt. Es darf zudem nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt werden. Je umweltbewusster und effizienter Ihre Immobilie gestaltet ist, desto größer ist die mögliche Förderung und der damit verbundene Kredit.
Wenn Sie darüber nachdenken, eine Photovoltaikanlage auf Ihrem Grundstück zu installieren oder eine bestehende zu erweitern, könnte der KfW Kredit 270 für Sie infrage kommen. Mit diesem Darlehen können Sie auch einen Batteriespeicher fördern lassen. Neben der Montage sind auch die Planungs- und Installationskosten förderfähig. Der Kredit kann mit weiteren Förderprogrammen kombiniert werden. Um die Photovoltaik-Förderung beantragen zu können, müssen Sie einen Anteil des produzierten Stroms entweder ins Netz einspeisen oder verkaufen.
Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) können Sie für unterschiedliche Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz während einer Gebäudesanierung einen Zuschuss beantragen. Photovoltaik ist hier ausgenommen. Die Installation von Solarthermie-Systemen ist allerdings förderfähig. Das förderfähige Mindestinvestitionsvolumen beträgt 2.000 Euro brutto. Der Fördersatz für Solarthermieanlagen liegt bei 25 Prozent. Höchstens können je Wohneinheit und Kalenderjahr förderfähigen Kosten von 60.000 Euro geltend gemacht werden.
Ab 2024 sollen neue Förderrichtlinien gelten. Bauen Sie dann eine neue solarthermische Anlage ein, können bis zu 70 Prozent der Kosten gefördert werden. Die Investitionskosten sollen bei 30.000 Euro je Wohneinheit gedeckelt werden. Bei der Ermittlung des Fördersatzes gibt es folgende mögliche Bestandteile:
Wenn Sie eine veraltete Öl-, Gas-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung durch ein umweltfreundliches Heizungssystem ersetzen, können Sie einen zusätzlichen Heizungs-Tausch-Bonus von 10 Prozent beanspruchen. Da eine Solarthermieanlage alleine nicht genügend Wärme für ein Wohnhaus liefert, müssen Sie zusammen mit ihr eine Biomasseheizung, eine Wärmepumpe oder eine stationäre Brennstoffzellenheizung installieren. Ebenfalls möglich ist der Anschluss an ein Gebäude- oder Wärmenetz oder die Verwendung innovativer Heizungstechnik auf Basis erneuerbarer Energien.
Auf Länderebene sowie Kommunalebene existieren je nach Etat, Nachfrage und Sonnenintensität individuell konzipierte Programme. Auch Energiespeicher werden häufig gefördert. Sie können sich bei ihrer Landesregierung, Ihrer Gemeinde oder einer Fachfirma für Solaranlagen über verfügbare, regionale Förderungen informieren. Über die Fördersuchfunktion des BAFA finden Sie ebenfalls die für Ihr Bundesland angebotenen Zuschüsse und weitere Förderungen. Auf der Kommunalebene sind diese Förderungen noch stärker von den lokalen Gegebenheiten und dem Haushaltsetat abhängig.
Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verpflichtet der Gesetzgeber die Stromerzeuger, Solarstrom ungeachtet des Bedarfs vorrangig abzunehmen. Im Gesetz ist auch festgelegt, wie hoch die Vergütung ist, die Sie hierfür bekommen. Bei der Einspeisevergütung handelt es sich zwar nicht um eine staatliche Förderung für den Bau von Photovoltaik, aber dennoch wird die Solarstromerzeugung dadurch gefördert. Für den eingespeisten Strom erhalten Sie einen festgeschriebenen Vergütungssatz für einen Zeitraum von 20 Jahren. Die Höhe Ihrer Einspeisevergütung richtet sich danach, wann die PV Anlage in Betrieb genommen wurde. Seit dem 30. Juli 2022 gelten folgende Vergütungssätze:
Anlagengröße | Vergütung bei Überschusseinspeisung | Vergütung bei Volleinspeisung |
---|---|---|
bis 10 kW | 8,2 Cent/kWh | 13,0 Cent/kWh |
über 10 kW | 7,1 Cent/kWh | 10,9 Cent/kWh |
Stand: September 2023
Besitzen Sie eine ältere PV Anlage, bei der die feste Einspeisevergütung nach 20 Förderjahren weggefallen ist, erhalten Sie weiterhin eine Einspeisevergütung vom Netzbetreiber, die allerdings nach Neuerungen im EEG 2023 nicht höher als 10 Cent/kWh liegen darf.
Ob sich eine Solaranlage für Sie lohnt, können Sie durch eine Energieberatung herausfinden. Die Kosten dafür werden zum Beispiel vom BAFA über die „Bundesförderung der Energieberatung für Wohngebäude (EBW)“ bezuschusst. 80 Prozent des förderfähigen Beratungshonorars können übernommen werden. Bei Ein- oder Zweifamilienhäusern beträgt die Förderung für Beratung zu einer Solaranlage höchstens 1.300 Euro. Bei Wohngebäuden ab drei Wohneinheiten erhöht sich die Förderung auf 1.700 Euro. Entscheiden Sie sich für eine Komplettsanierung über den KfW Förderkredit 261, ist auch die Baubegleitung durch Fachkräfte im Bereich Energieeffizienz förderfähig. Sie können bis zu 50 Prozent der Kosten erstattet bekommen. Dabei liegt der maximale Tilgungszuschuss bei 5.000 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser und bei 2.000 Euro für Eigentumswohnungen. Auch auf regionaler Ebene werden Beratungen zu Solaranlagen mitunter gefördert.
Das BAFA-Förderprogramm zur Energieberatung ist vorerst ausgesetzt. Neue Anträge werden aktuell nicht bewilligt. Wer bereits eine Förderzusage hat, ist nicht betroffen und kann die geplanten Sanierungsmaßnahmen weiterverfolgen.
Nicht nur bei der KfW gibt es Förderungen für Solaranlagen: Auch bei anderen Banken wie der Umweltbank, der SWK-Bank und der Ethikbank können Sie finanzielle Unterstützung erhalten und einen Kredit für Ihre PV Anlage aufnehmen. Viele Banken bieten spezielle Kredite für Solarprojekte an. Die meisten dieser Darlehen haben eine Laufzeit von 2 bis 15 Jahren. Während einige Banken Zinsen für einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren festlegen, gibt es nur eine geringe Anzahl, die dies für die gesamte Dauer des Kredits tun.
Solartechnik in die Strom- und Wärmeerzeugung einzubinden, ist umweltschonend und nachhaltig. Für die Installation einer Solarthermie- oder Photovoltaikanlage spricht außerdem die Förderung durch den Staat und den Privatsektor. Die hohen Anschaffungskosten lassen sich damit stark mindern und die Anlage rechnet sich durch die Fördergelder deutlich schneller. Gleichzeitig machen Sie sich mit einer Solaranlage unabhängiger von Stromnetzanbietern und schwankenden Energiepreisen.
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